Wegen der Ausgangsbeschränkungen wird deutlich mehr als sonst am eigenen Herd gekocht. Wer beim Kochen in der heimischen Küche auf ein paar Dinge achtet, kann hier richtig Energie sparen – das gilt natürlich auch für die Nach-Corona-Zeiten. In einem durchschnittlichen Vier-personenhaushalt beträgt der Anteil des Kochens am gesamten Stromverbrauch immerhin knapp zehn Prozent.
Energiesparen in der Küche fängt schon mit der Wahl des Kochgeschirrs an. Gute Töpfe haben in der Regel glatte Böden, die sich nach innen wölben. Wenn die Töpfe später erhitzt werden, dehnt sich der Boden aus, sodass sie dann flächig auf der Herdplatte stehen. Der Topf sollte die Kochplatte genau bedecken. Sind Töpfe zu klein für die Platte, verpufft unnötig Energie – pro Zentimeter, der hier rundum fehlt, 20 bis 30 Prozent. Bei zu großen Töpfen verlängert sich die Garzeit.
Ganz wichtig: Beim Kochen sollte immer der passende Deckel auf den Topf. Durch gekippte Deckel verdoppelt sich der Energieverbrauch. Wird ganz auf den Deckel verzichtet, verdreifacht sich sogar die benötigte Strommenge. Sehr energiesparend ist der Einsatz eines Schnellkochtopfs. Dieser benötigt bis zu 50 Prozent weniger Strom.
Wer energiesparend Wasser kochen will, greift häufig zum Wasserkocher. Tatsächlich erhitzt das Gerät das Wasser energieeffizient – doch nicht in jedem Fall ist es die bessere Alternative zum Herd. Entscheidend ist die Menge an Wasser, die zum Kochen gebracht wird. Hier gilt: Sind es nicht mehr als 1 bis 1,5 Liter Wasser, ist der Wasserkocher fast immer die beste Wahl. Ohnehin sollte möglichst mit wenig Wasser gekocht werden. Bei zu viel Wasser dauert es entsprechend lange, bis es erhitzt oder zum Kochen gebracht wird.
Bei Gerichten, die über einen längeren Zeitraum kochen müssen, kann der Herd bereits einige Minuten vor dem Ende der Garzeit abgeschaltet werden. Beim Backofen sind es sogar zehn Minuten, wenn die Backzeit länger als 40 Minuten beträgt. Verfügt der Backofen über eine Umluftfunktion, sollte man diese nutzen. Denn bei Umluft reicht eine um rund 20 Grad niedrigere Temperatur als bei Ober- und Unterhitze. Der Stromverbrauch sinkt damit um bis zu 40 Prozent. Durch den Verzicht aufs Vorheizen kann zusätzlich Energie eingespart werden. Während der Benutzung die Backofentür immer wieder zu öffnen, schadet dagegen der Energiebilanz.
Und am Schluss noch ein besonderer Tipp: die gute alte Kochkiste aus Omas oder Uromas Zeiten. Das Prinzip der Kochkiste ist einfach: Zunächst wird wie gewohnt auf der Herdplatte mit dem Kochen begonnen – zum Beispiel Zwiebel in Öl anbraten, übrige Zutaten hinzufügen, einmal kurz aufkochen. Dann wird der Topf mit einem Deckel darauf in eine gut gedämmte Kiste gepackt. Mit der Restwärme garen die Speisen fertig. Insbesondere bei Reis funktioniert dies hervorragend. Es gibt heute noch bzw. wieder Sets mit Topf und Kiste zu kaufen, deren Dämmung exakt auf die Größe des Topfs abgestimmt ist.
Man kann aber auch selbst eine Kiste oder einen Karton innen mit Styropor verkleiden. Wichtig ist, dass die Dämmung den gesamten Topf umgibt, also auch der Deckel bedeckt ist.
Übrigens: Mit einer solchen Kiste lässt sich nicht nur viel Energie sparen. Dadurch, dass die Speisen nicht kochen, werden sie auch schonend gegart. Vitamine und Aromen bleiben besser erhalten.