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Gesund grillen – so geht’s

in Küche und Genuss 22.06.2020 18:56
von Peterbacsi • Admin | 3.590 Beiträge

Einfach ein schönes Stück Fleisch auf den Rost über’s Feuer und fertig? Ganz so einfach ist Grillen auch nicht. Auf welche Dinge man achten sollte, damit es gut schmeckt und bekömmlich ist

Mit den wärmeren Temperaturen steigt bei vielen auch die Vorfreude aufs Grillen. Die einen lieben es, klassisch mit Holzkohle zu grillen und genießen den typisch rauchigen Geschmack, die anderen werfen lieber spontan Gas- oder Elektrogrill an. Ein paar Tipps sollten aber alle beachten, um das Grillvergnügen gesund und sicher zu gestalten.

An vorderster Stelle steht der sichere Umgang mit dem Grill. Holzkohle- und Gasgrills dürfen nur im Freien betrieben werden und brauchen einen sicheren, festen Standplatz. Für Holzkohlegrills wirklich nur Holzkohle und -briketts als Brennmaterial verwenden. Altpapier und andere Materialien können beim Verbrennen krebserregende Stoffe bilden, die über den Rauch an die Grillwaren gelangen. Der Umwelt zuliebe sollte man möglichst Grillkohle mit Herkunftsangabe und Zeichen wie dem FSC-Siegel wählen. Es steht für eine nachhaltigere Waldbewirtschaftung. Vorsicht geboten ist bei der Verwendung von Grillanzündern, keinesfalls Spiritus oder dergleichen verwenden. Fürs Grillen mit Holzkohle braucht es Zeit: Erst, wenn sich eine weiße Ascheschicht gebildet hat und kein Rauch mehr aufsteigt, kann man das Grillgut auflegen.

Nicht alle Fleisch- und Wurstwaren eignen sich fürs Grillen. Gepökeltes wie Wiener Würstchen, Leberkäse, Fleischwurst oder Kassler enthält Nitritpökelsalz. Es sorgt fürs Aroma und die typische rosa Farbe. Bei hohen Temperaturen reagiert das Pökelsalz mit dem Eiweiß im Fleisch zu Nitrosaminen. Diese gelten als krebserregend. Die bessere Wahl sind also ungepökelte Brat- oder Grillwürste, Fleisch und Fisch. Auch Vegetarisches passt ausgezeichnet auf den Grill, neben fleischlosen Würsten und Bratlingen zum Beispiel Spieße aus Champignons, Paprika, Zucchini, und anderen festen Gemüsesorten.

Die richtige Würze trägt entscheidend bei zum Grillgenuss. Salz trocknet das Grillgut aus, deshalb gibt man es am besten erst danach über Fleisch, Fisch oder Gemüse. Auch frische Kräuter gibt man erst zum Ende der Grillzeit dazu, weil sie in der Hitze schnell verbrennen. Vor dem Austrocknen schützt eine dünn aufgepinselte Schicht hitzestabilen Öls oder eine würzige Marinade. Wer selbst mariniert, kommt ohne Zusatzstoffe aus und kann beim Einkauf die Qualität des Fleisches besser beurteilen als bei fertig marinierten Stücken. Nach dem Marinieren lässt man das Grillgut einige Stunden im Kühlschrank durchziehen, je dicker das Fleisch, desto länger empfiehlt es sich. Vor dem Grillen dann die Marinade gut abtupfen. Denn wenn Öl oder Marinade in die Glut tropfen, entsteht bläulicher Rauch, der gesundheitsschädliche polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe enthält. Aus diesem Grund sollte man auch auf das Bestreichen mit Marinade oder Bespritzen mit Bier während des Grillens verzichten. Krebserregende Schadstoffe finden sich auch in schwarz angebrannten Stellen des Grillguts. Diese daher besser nicht mitessen.

Vorsicht geboten ist außerdem bei Aluminiumfolie und Alu-Grillschalen, die oft zum Grillen von Gemüse, Fisch, Käse oder Obst benutzt werden. Denn durch Salz und Säure lösen sich Aluminiumionen und gehen ins Lebensmittel über. Besser sind Grillschalen aus Edelstahl oder kleine Wokpfannen. Sie sind wiederverwendbar und daher auch umweltfreundlicher.

Nicht vergessen: Hygiene ist beim Grillen unverzichtbar. Rohe tierische Lebensmittel können mit Krankheitserregern wie Salmonellen und Campylobacter belastet sein. Das Grillgut deshalb immer vollständig durchgaren! Rohes Fleisch und Beilagen, die nicht mehr erhitzt werden, dürfen nicht miteinander in Berührung kommen und sollten möglichst lange im Kühlschrank bleiben. Salate, die stundenlang im Warmen stehen, Fleischsaft, der auf Beilagen tropft, das Messer, mit dem rohes Fleisch und anschließend Brot geschnitten wird – all das vermeiden!


Liebe Grüße
Peter
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