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#1

Mit Gold aufgewogen

in Kräutergarten Innengebiet 19.01.2021 18:38
von Peterbacsi • Admin | 3.590 Beiträge

Natur Warum Schiff- und ein berühmter Geigenbauer eine Vorliebe für Fichten hatten

Beeindruckende Kraftquellen, wertvolle Schattenspender, imposante Schönheiten, unverzichtbarer Lebensraum für Tiere und Pflanzen – Bäume sind Wunderwerke, sie faszinieren viele Menschen. Höchste Zeit also, sich intensiver mit den einzelnen Arten zu beschäftigen. Autorin dieser Serie ist Brigitte Walde-Frankenberger. Dieses Mal geht es um die Fichte.

Die Fichte, auch Rottanne oder Schwarztanne genannt, gehört zur Familie der Föhrengewächse (Pinaceae) und ist in Europa heimisch. Ihre natürlichen Standorte sind das Mittel- und Hochgebirge. Dort gedeiht der immergrüne Nadelbaum mit seiner gleichmäßigen, kegelförmigen Krone in freier Lage, umtost von Wind und Wetter. Er wird bis 70 Meter hoch. Fern von Menschen und Umweltgiften kann die Fichte uralt werden. Eine im Jahre 2008 im schwedischen Fulugebirge entdeckte Fichte soll rund 10 000 Jahre alt sein. Freilich sind da auch die Monokulturen, die heute in ganz Europa angebaut werden. Als Nutzbaum stehen die Fichten da in Reih und Glied. Vögel meiden diesen düsteren Ort, weil sie bei der Enge der gepflanzten Bäume keinen Raum für ihre Nester finden. Auch wächst im Schatten dieser Kulturen kein Unterholz.
Bild entfernt (keine Rechte)
Früher verwendeten die Holländer mit Vorliebe Schiffsmasten aus Fichtenholz. Ein Schiffsmast von etwa 50 Meter Höhe wurde mit Gold aufgewogen. Für den berühmten Geigenbauer Stradivari war das Holz der Fichte das einzig verwendbare Klangholz.

Schon Hippokrates und Dioskurides kannten die wertvollen Heilkräfte der Fichte. Auch die Äbtissin und Ärztin Hildegard von Bingen schätzte die Eigenschaften der Fichte und bezeichnete sie als ein Sinnbild der Kraft und der Hoffnung. In ihren Werken empfahl sie mit Fichtenholz zu räuchern, um Schnupfen zu behandeln. Verwendet werden junge Triebe, Rinde und Harz, die in den Monaten April und Mai gesammelt werden können.

Das Harz ist Bestandteil vieler Salben und Massageöle zum Einreiben bei Hexenschuss, Rheuma und Gliederschmerzen. Fichtenzweige kann man als Badezusatz verwenden. Sie sind erkältungshemmend, durchblutungsfördernd und husten- stillend. Frische Fichtenzweige werden in einem großen Topf mit Wasser 30 Minuten gekocht (Topf zugedeckt) und dem Badewasser zugefügt.


Liebe Grüße
Peter
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