Tipp 1: Das eigene Leseverhalten überdenken
Was wollen Sie unterwegs überhaupt lesen? Ausschließlich Romane? Dann ist ein klassischer E-Book-Reader wohl die richtige Wahl. Denn die pure Schrift können E-Book-Reader mit ihrer elektronischen Tinte besser und vor allem deutlich energiesparender darstellen als Tablets, die LCD-Technik verwenden.
Sind es hingegen auch häufiger einmal Zeitschriften oder Zeitungen in elektronischer Form („e-Paper“), dann ist die Nutzung eines Tablets wohl die bessere Entscheidung. Und wer Papier beim Blättern in seinen Händen spüren will, der kann einem animierten Umblättern auf dem Bildschirm möglicherweise nichts abgewinnen und sollte vor dem Kauf in jedem Fall in einem Geschäft die Handhabung testen, um einen Fehlkauf zu vermeiden.
Tipp 2: Die Bildschirmgröße beachten
Während bei Smartphones und Tablets der Trend zu immer größeren Bildschirmen geht, hat sich bei den E-Book-Readern eine Displaygröße zwischen sechs und sieben Zoll als Quasi-Standard durchgesetzt. Wer nun zu schnell denkt, dass „größer“ immer gleich „besser“ ist, sollte bedenken: Die Größe des Bildschirms bestimmt ganz wesentlich die Größe und das Gewicht des ganzen Gerätes.
Nicht nur der Transport ist bei kleinerem Display einfacher, auch beim Lesen liegt ein kleineres Gerät bequemer in der Hand. Zudem: Für die ausschließliche Darstellung von Schrift ist ein vermeintlich kleiner Bildschirm groß genug!
Tipp 3: Die Auflösung im Auge behalten
Nicht nur die Bildschirmgröße spielt eine wichtige Rolle – auch die Auflösung entscheidet darüber, ob die Schrift augenfreundlich ist oder nicht. Letztlich ist es nämlich das Zusammenspiel beider Werte, das entscheidet. In Abhängigkeit von der Bildschirmgröße ergibt sich dann eine Auflösung, die die Hersteller in „Dots per inch“ (dpi) angeben, also Punkte pro Inch, wobei ein Inch 2,54 Zentimetern entspricht.
Hier gilt: je höher der dpi-Wert, umso besser. Ab etwa 300 dpi kann das menschliche Auge keine einzelnen Punkte mehr erkennen, womit sich die Schrift auf dem Bildschirm eines E-Book-Readers nicht mehr vom gedruckten Buch unterscheidet.
Tipp 4: An die richtige Beleuchtung denken
Wo wollen Sie lesen? Ausschließlich auf der Couch oder im Bett? Ist dort für ausreichende Beleuchtung gesorgt? Dann muss Ihr neuer E-Book-Reader nicht über eine Hintergrundbeleuchtung verfügen. Denn: Durch die verwendete Tintentechnologie lässt sich die Schrift grundsätzlich auch ohne eine solche zusätzliche Beleuchtung gut lesen, sofern ausreichendes Umgebungslicht vorhanden ist.
Daher gilt: Überall, wo sich ein gedrucktes Buch gut lesen lässt, ist keine Hintergrundbeleuchtung bei einem E-Book-Reader notwendig. Wer jedoch seinen Bettnachbarn nicht stören oder auch an schlecht beleuchteten Plätzen wie im Flugzeug oder in der Bahn lesen möchte, sollte ein Tablet mit integrierter Hintergrundbeleuchtung kaufen. Wer sie nutzt, muss allerdings wissen: Sie reduziert die Akku-Laufzeit erheblich.
Tipp 5: Den Speicherplatz einfach ignorieren
Bei PC, Smartphone oder Tablet ist der Speicherplatz ein wichtiges Kaufkriterium. Nicht so bei E-Book-Readern. Hier können Sie die Angabe der Speicherkapazität ignorieren. Denn selbst der preiswerteste E-Book-Reader verfügt über ausreichend Speicherplatz für einige hundert Bücher, sofern keine Bilder enthalten sind. Wer also möglichst viele Romane ins Reisegepäck packen will, der muss sich um den Speicherplatz keine Gedanken machen. Im Regelfall lässt sich die Kapazität mittels Speicherkarte problemlos erweitern, wenn der E-Book-Reader eine ganze Buchsammlung aufnehmen soll.
Tipp 6: Die Folgekosten nicht vergessen
Hinsichtlich ihres Grundprinzips unterscheiden sich E-Book-Reader nicht: Sie zeigen Texte energiesparend mit elektronischer Tinte an. Wer auf Extras wie eine Hintergrundbeleuchtung, extrem viel Speicherplatz und eine besonders hohe Auflösung des Bildschirms verzichten kann, ist mit einem Einsteigergerät bereits gut bedient.
Auch ein E-Book-Reader bringt allerdings Folgekosten mit sich. Die Stromkosten sind gering. Wer das Gerät aber regelmäßig nutzt, will auch regelmäßig neue Bücher laden. Und die kosten Geld!
Tipp 7: Vor- und Nachteile der Anbieter vergleichen
Auch über die Kosten hinaus gibt es Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Anbieter. Trotz des umfassenden Angebots ist Amazon mit seinen „Kindle“-Modellen für viele Buchfreunde nicht die erste Wahl. Sie fürchten, dass das Unternehmen fleißig Daten über das Konsum-Verhalten sammeln könnte.
Vor allem legt sich ein „Kindle“-Käufer darauf fest, seine E-Books ausschließlich bei Amazon zu kaufen. Die „Tolino“-Geräte unterstützen das „ePub“-Format und ermöglichen daher auch die Nutzung von E-Books anderer Anbieter. Dabei kann es sich beispielsweise um die örtliche Bücherei handeln, so fern sie das „Onleihe“-Konzept unterstützt. Ähnlich sieht es bei den „Pocketbook“-Modellen aus. Allerdings stehen hinter „Tolino“ einige deutsche Buchhandelsketten. Sie bieten bei technischen Fragen Unterstützung.
Wie vielfältig das Angebot an E-Book-Readern verschiedenster Ausprägung und Ausstattung inzwischen ist, zeigt exemplarisch ein Blick auf die aktuelle Modellpalette des Anbieters Tolino. Grundsätzlich sind E-Book-Reader schon für relativ kleines Geld, sprich für deutlich unter 100 Euro, zu haben.
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Von Olaf Winkler