Das kann ich verstehen und ich finde es auch richtig. Das Gesundheitssystem ist in Ungarn nicht so gut aufgestellt wie in anderen westlichen Ländern. Wobei bei der Pandemie manche Regionen an ihre Grenzen kommen. Gestern habe ich bei der Sendung "Hart aber fair" gehort, dass es in Italien passiert ist einem 80-jährigen im Krankenhaus das Sauerstoffgerät wegzunehmen, um einen 60-jährigrn zu retten. Es sind zu wenig Geräte vorhanden.
Ich denke, dass es in Ungarn auch so sein könnte. Das meine ich deshalb, weil ich da schon meine Erfahrung gemacht habe. Ich bin mal so unglücklich gestürzt und habe mich am Daumengelenk verletzt. Im Krankenhaus in Karcag hat man eine Röntgenaufnahme gemacht und weil nichts gebrochen war, schickte man mich heim mit der Begründung "sie sind eine alte Frau" damals mit 68 Jahre. Es wäre damals eine Schiene nötig gewesen, was mir ein deutscher Arzt sagte. Nun habe ich heute noch Einschränkungen in der Bewegung und ein dickes Daumengelenk.
Das in Deutschland so von den Behörden gehandelt wird, finde ich richtig. Mit der Einsicht der Bürger zu rechnen, funktioniert nicht immer. Oft scheitert es an der Bequemlichkeit, oder auch an der Sturheit. Ich betreue in Augsburg bei der Kirche eine Strickstube. Wir sind fast alle Omas. In der letzten Woche war ein Aushang des Pfarrers am Eingang, dass vor dem Betreten der Räume das Hände waschen Pflicht sei. Wir waren 7 Frauen. Fünf haben sich daran gehalten und zwei nicht, obwohl ich zwei Mal noch darauf hingewiesen habe. Kinder würde man sofort zum Waschbecken schicken, aber was macht man mit Erwachsenen, wenn sie uneinsichtig sind. Nun bin ich froh, dass das Pfarrzentrum geschlossen ist, denn ich hätte sonst von mir aus die Strickstube abgesagt.
Ich wünsche mir, dass diese schwierige Zeit für alle auch für die Regierungsverantwortlichen gut und vernünftig vorbei geht.
Grüße von Hedi