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#1

Zum Gedenktag der Befreiung von Auschwitz

in bulletin board: Nachrichten des Tages 27.01.2020 12:23
von Hedi • szabályos/Stammgast | 151 Beiträge

Wir können es nicht rückgängig machen, was damals geschehen ist. Es darf sich jedoch nicht wiederholen was aus Hass passiert ist. Ich gebe zu, dass ich meinen älteren Angehörigen, die nun schon verstorben sind, Vorhaltungen gemacht habe. Wie konntet ihr zulassen, dass die sogenannte Herrenrasse soviel Greuel verbreitet hat. Aber sie haben von den Verbrechen der Nazis zu spät Kenntnis bekommen. Da waren diese schon zu zahlreich und verbreiteten Angst im Land. Ich verstehe es, wenn man zuerst den Schutz der eigenen Familie in den Vordergrund stellte.
Als ich noch in Ungarn lebte, habe ich eine einwöchige Ausflugsfahrt nach Polen mitgemacht. Natürlich stand der Besuch von Auschwitz und Birkenau auch auf dem Programm.
Die meisten ung. Mitreisenden wußten nichts von den Greueltaten der Deutschen. Als wir dann durch die Räume geführt wurden, wo haufenweise die abgeschnittenen Haare und die Brillen der Getöteten aufbewahrt wurden war es sehr still und meine ung. Freundinnen fragten mich: Hedi ist da alles wahr? Ich mußte es zugeben. Aber ich spürte von da an, dass ich irgendwie vorgeführt wurde. Ich erklärte dann am Abend, dass das alles sehr schlimm war, jedoch auch Ungarn und Polen mitgemacht hat. Meine Generation hat das nicht verschuldet, aber seien wir wachsam, das darf sich nicht widerholen.

Leider sind die Rechtsextremen jetzt im Land auf dem Vormarsch. Passen wir gut auf und bewahren wir die Werte, die das Grundgesetz vermittelt. Treten wir denen entgegen, dann wissen auch unsere Kinder, es sind welche da die andere Werte vertreten.

Liebe Grüße von Hedi

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#2

RE: Zum Gedenktag der Befreiung von Auschwitz

in bulletin board: Nachrichten des Tages 27.01.2020 16:24
von Hedi • szabályos/Stammgast | 151 Beiträge

Zum heutigen Tag fällt mir noch ein, das in der letzten Zeit, als wir noch in Ungarn waren mal meine Tante sagte, die Juden treiben sie durch das Dorf. Meine Zwillingsschewester und ich stenden auf der Bank und schauten hinaus. Eine Masse von Menschen zog vorbei. Ich erinnere mich noch gut daran, dass auf einem Karren eine pinkfarbene Steppdecke lag.
Die gefiel mir gut. Mein Großvater ein sehr religöser Mann brachte einen Eimer mit gekochteh Kartoffeln hinaus.Die Leute stützen sich darauf und meine Zwillingsschwester sagte zu mir, schau mal die essen die Kartoffen mit der Schale. Daran erinnere ich mich noch gut, obwohl ich noch ein Kindergartenkind war.

Mein Vater war schon in Budapest beim Militär. Mein Großvater bewirtschsftete den Hof. Einmal war große Aufregung, es war Winter und kalt. Mein Großvater kam von der Stallarbeit herein und sagte, als er einem Ballen Heu herunterholte fiel ihm ein erfrorener Jude entgegen.

Traurig

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#3

RE: Zum Gedenktag der Befreiung von Auschwitz

in bulletin board: Nachrichten des Tages 27.01.2020 18:01
von Vidor • Turista/Tourist | 13 Beiträge

Das Wissen um die Leiden der Juden während des II. Weltkrieges ist in Ungarn, gelinde gesagt
sehr lückenhaft.
Das hängt natürlich mit der Nachkriegspolitik Ungarns zusammen.
Man sah sich auf der Seite der Sieger, die Verbrechen der Pfeilkeuzler und die Deportationen
ins deutsche Reichsgebiet durch ungarische Behörden werden so gut wie nicht erwähnt.
Noch dazu, daß die Volksgruppe der Juden 20 % des ungarischen Nationaleigentum besaß.
Nicht wenige bereicherten sich daran.

Nichsdestrotrotz haben wir die Verantwortung, daß so etwas nie wieder passieren kann.

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#4

RE: Zum Gedenktag der Befreiung von Auschwitz

in bulletin board: Nachrichten des Tages 27.01.2020 19:53
von Frosch • szabályos/Stammgast | 73 Beiträge

Auch mich bewegt dieser Tag und ich spüre die Angst in mir das es wieder eine Partei in Deutschland soviele Anhänger hat die Rassismus offen ausspricht.

Ich kann mich erinnern an meinen ersten Besuch in Bergen Belsen. Ich bin über die Massengräber gegangen und habe nichts gefühlt. Nicht weil ich es nicht geglaubt habe sondern weil ich es nicht verarbeiten konnte. Erst in der Gedenkhalle mit den vielen Bildern ist mir das ganze Ausmaß richtig bewußt geworden und ich habe die Worte meine Mutter verstanden.
Sie hat mir gesagt laß die von niemanden erzählen es wäre nicht passiert und wir haben nichts gewusst.
Meine Mutter war 13 Jahre als Hitler an die Macht kam und hat mir alles erzählt was sie wußte.
Ich bin ihr dankbar dafür und fühle eine große Verantwortung die ich an meinen Sohn weitergegeben habe.

Und um nicht zu vergessen schaue ich mir auch heute noch Dokos an die die Greultaten zeigen. Das belastet mich sehr aber ich habe eine Verantwortung und die trage ich.
Ich gehe sofort auf Angriff wenn ich merke da ist jemand ist der diese Verbrechen leugnet.

Renate

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#5

RE: Zum Gedenktag der Befreiung von Auschwitz

in bulletin board: Nachrichten des Tages 27.01.2020 19:57
von Hedi • szabályos/Stammgast | 151 Beiträge

Ja Renate so ist es und viele schwimmen heute in dieser braunen Sosse.
Ich habe schon den ganzen Nachmittag auf ZDF die Berichte angeschaut,
Traurig, traurig.

Hedi

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#6

RE: Zum Gedenktag der Befreiung von Auschwitz

in bulletin board: Nachrichten des Tages 29.01.2020 16:51
von Peterbacsi • Admin | 3.590 Beiträge

Der Konzern, der Hitler den Weltkrieg ermöglichte
Die IG Farben hat in den Weltkriegen grausame Dinge getan. Die Geschichte über das zerstörerische Werk von Bayer, BASF und Co und wie die Verantwortlichen sich noch Jahre nach dem Krieg feierten.
Düsseldorf Der abgemagerte jüdische Häftling bricht unter der Last der Holzplanke zusammen. Bevor er sich aufrappeln kann, ist der SS-Wachposten bei ihm und drischt ihm den Gewehrkolben an den Kopf. Immer wieder. Ein anderer Häftling, der britische Soldat Avey, will ihm helfen. Doch er bemerkt den SS-Mann nicht, der sich von hinten nähert und ihm mit der Pistole hart ins Gesicht schlägt. Avey wird später ein Auge verlieren und nie erfahren, wer der Jude war, dem er helfen wollte.
zum Beitrag

Wir weisen darauf hin, dass von uns gefundenen und verlinkte Texte generell nicht die Meinung des Forumbetreibers widerspiegeln


Liebe Grüße
Peter
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