Zwei Mediziner vertreten die Auffassung, dass die Angst vor dem Coronavirus schwerwiegendere Folgen haben könnte als dessen tatsächliche Verbreitung. Ein linker Kolumnist hingegen befasst sich mit den politischen und sozialen Auswirkungen einer möglichen globalen Pandemie.
In Magyar Nemzet äußern sich Dr. Gábor Kemenesi und Dr. Ferenc Jakab und konstatieren, dass die Ungarn keinen Grund zur Furcht vor dem Coronavirus zu haben brauchten. Panik und Angstmacherei stellten eine größere Bedrohung dar als das Virus selbst, betonen die beiden Mediziner. Seine Ausbreitung könne durch internationale und ungarische Gesundheitsbehörden wirksam eingedämmt werden. Auch könnten die Ungarn nicht durch aus China verschickte Pakete angesteckt werden, da das Virus nur wenige Stunden überleben würde. Hysterie hingegen könne eine Diskriminierung und das Schüren von Vorurteilen gegenüber Chinesen bewirken, die Gesundheitssysteme überfordern sowie das Wirtschaftswachstum verlangsamen, so Kemenesi und Jakab.
Gergely Bártfai von Népszava blickt auf die Geschichte verheerender Epidemien zurück. Der linksliberale Kommentator erinnert daran, dass Pest-Pandemien im Mittelalter den Antisemitismus entfacht hätten, da Juden für die Pest verantwortlich gemacht worden seien. Doch habe sich die todbringende Epidemie in den weiter entwickelten westlichen Ländern durchaus positiv ausgewirkt, wo der durch das massenhafte Sterben verursachte Arbeitskräftemangel zum Niedergang des Feudalismus, zur Schwächung der Autorität der katholischen Kirche und schlussendlich zur Befreiung der Leibeigenen beigetragen habe. „Rückblickend betrachtet war die Pest sowohl notwendig als auch aus evolutionärer Sicht nützlich“, schreibt Bártfai und fügt abschließend hinzu, dass eine globale Pandemie wieder „eine natürliche Lösung für einige Probleme der Menschheit“ wäre, aber auch ungeheures Leid mit sich bringen würde.
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