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#1

In der Krise zur Wahrheit

in Gott und die Welt 13.03.2021 15:42
von Peterbacsi • Admin | 3.590 Beiträge

Ein Turm ist eingestürzt. Mag sein Material ermüdet gewesen sein, mag sein, dass Feuchtigkeit und Fäulnis das Mauerwerk langsam aufgelöst haben, mag ein Wind dazugekommen sein oder gar ein Beben der Erde – wer weiß das schon. Jedenfalls ist der Turm eingestürzt, und die, die sich zufällig gerade in seiner Nähe befanden, wurden erschlagen.

Natürlich hat man danach gefragt: Warum hat es ausgerechnet die getroffen? Spekulationen wurden angestellt. Das wird schon seinen Grund gehabt haben! Man forschte nach im Leben derer, die der Turm erschlagen hat. Manche waren schnell mit Antworten da.

Sie haben dann auch Jesus gefragt: Was meinst du? Er antwortete: Ihr denkt, dass der Turm auf die gefallen ist, weil sie besonders schuldig gewesen waren? Aber so war es nicht. Sie waren genauso schuldig und unschuldig wie ihr.

Die Geschichte soll wirklich so passiert sein. Sie ist in der Bibel überliefert, im 13. Kapitel des Lukas-Evangeliums. Aber was sagt sie uns heute, im Jahr 2021, wo wir auch einer Katastrophe gegenüberstehen, die wir nicht begreifen können?

Jesus hat die Menschen beruhigt. Ihr müsst keine Angst haben, dass euch ein Unglück trifft wegen eurer Bosheit. Nein, es ist eher umgekehrt: Eine Krise kann Anlass sein, unser Leben und Handeln einmal grundsätzlich zu überdenken.

Und tatsächlich: Gerade jetzt in der Krise entdecken viele Menschen Wege, anders zu leben als sonst: umweltbewusster, liebevoller, hilfsbereiter. Es entsteht auch gerade eine neue Sensibilität für die Frage, welche Elemente des eigenen Lebensstils eigentlich unbedingt notwendig – und welche entbehrlich sind. Überflüssiges loszulassen kann eine Entlastung sein!

Nicht, weil dadurch irgendein Gott in meinem Sinne beeinflusst werden könnte, sei es der Coronagott oder das Schicksal. Ich glaube nicht an solche Götter.

Der Gott, an den ich glaube, der Gott, den das Evangelium bezeugt, der ist uns schon günstig gestimmt. Den müssen wir gar nicht mehr für uns gewinnen. Nein, der will uns für sich gewinnen, damit wir eine Ahnung bekommen von seiner Wahrheit, die doch auch unsere Wahrheit ist.

Damit wir uns auf den Weg machen zu ihr, zu dieser Wahrheit, auch wenn es auf diesem Weg zwischendurch Tage gibt, an denen man besser im Bett geblieben wäre. Und selbst wenn es da katastrophale Zeiten gibt, selbst wenn ein Turm einfällt oder uns eine Seuche heimsucht. Es ist doch der richtige Weg.


Liebe Grüße
Peter
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