.... auf menschliches Versagen zurückzuführen sind, verspricht Brüssel sich davon eine deutliche Reduzierung der Opferzahlen im Straßenverkehr.
Ulrich Lange, der verkehrspolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, vergleicht die Pläne mit der Einführung der Gurtpflicht Anfang 1976. „Die ist nach anfänglichem Widerstand von der großen Mehrheit der Autofahrer auch sehr schnell akzeptiert worden“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Die jetzt geplanten Maßnahmen würden ebenfalls zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr führen. Dass Neuwagen durch die technischen Finessen teurer werden, glaubt der Nördlinger Abgeordnete nicht. „Viele dieser Fahrhilfen gibt es ja heute schon.“ Wenn sie künftig in Masse und in Serie eingebaut würden, werde das die Preise drücken.
Zu den neuen Kontrollsystemen, die nach einer Übereinkunft des Europaparlaments und der EU-Mitgliedsländer künftig in jeden Neuwagen eingebaut werden sollen, gehören neben den Sensoren, die bei übermäßigem Alkoholkonsum des Fahrers den Start des Wagens blockieren, auch Warnsysteme, die den Fahrer bei Müdigkeit alarmieren, Kameras für mehr Übersicht beim Rückwärtsfahren, verpflichtende Messsysteme für den Reifendruck und spezielle Datenrekorder für die Rekonstruktion von Unfällen – vergleichbar mit den Blackboxes in Flugzeugen. Für Lastwagen will die EU spezielle Abbiege-Assistenten und Sensorsysteme vorschreiben, die vor allem Fußgänger, Rad- und Motorradfahrer im toten Winkel erkennen sollen.
Fährt jemand künftig zu schnell, würde sein Auto dies erkennen und die Geschwindigkeit selbstständig reduzieren. Theoretisch kann der Fahrer das System zwar deaktivieren, zum Beispiel um zügig zu überholen, nach einer gewissen Zeit allerdings würde der Bordcomputer sich dann mit lauten Warnhinweisen wieder melden. Als erster Hersteller hat Volvo bereits angekündigt, die Höchstgeschwindigkeit aller Neuwagen vom nächsten Jahr an auf 180 Stundenkilometer zu begrenzen.
In Fahrzeugen der gehobenen Kategorie gebe es bereits einige dieser Kontrollsysteme, sagt auch EU-Industriekommissarin Elzbieta Biekowska. In Zukunft sollten sie aber in alle Autos eingebaut werden – in Modellen, die neu auf den Markt kommen, ab 2022, in allen anderen Neuwagen ab dem Jahr 2024.