Zweidrittel der Fastenzeit sind bereits geschafft. Nur noch eine Woche, dann ist Palmsonntag und die Karwoche beginnt.
Wie geht es mir in dieser Fastenzeit? Schaffe ich es, auf Alkohol und Süßes zu verzichten? Dies nehmen sich ja nicht wenige für diese Zeit vor. Man könnte aber auch einen anderen Blick auf die Zeit zwischen Fasching und den Kartagen richten.
Jesus sagt im Johannesevangelium zu seinen Freundinnen und Freunden: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ (Joh 10,10) Leben in Fülle möchte Jesus also uns Menschen schenken!
Wenn wir dem nachspüren, kann die Zeit vor Ostern sehr spannend werden. Was bedeutet für mich „Leben in Fülle“?
Eine Möglichkeit wäre, das Zusammensein mit vertrauten Menschen bewusst zu genießen, also z. B. während des gemeinsamen Essens oder Zusammensitzens den Fernseher auszuschalten. Smartphones könnten wir in einen anderen Raum legen und Tablet, PC etc. ebenfalls aus unserer Runde verbannen. Wie wäre es zudem mit einem Spaziergang in der sich rasant entwickelnden Natur? Im Frühling gibt es so viel zu beobachten und zu bestaunen!
Wer weiß, vielleicht würden wir uns viel mehr Dinge erzählen, die wir im Alltag erlebt haben und häufiger Gedanken über das eine oder andere austauschen? Eine Strecke zu gehen ist auch alleine spannend. Es tut dem Körper gut, sich zu bewegen. Außerdem trifft man leichter Bekannte und kommt ins Gespräch. Nicht zuletzt tut es auch der Umwelt gut, wenn wir öfter mal das Auto stehen lassen und Wege aus eigener Kraft zurücklegen! Mobilitäts-Fasten nennen das manche.
Besonders im Blick auf uns selbst und andere sind wir eingeladen, Neues auszuprobieren. Wenn ich meinen Mitmenschen sage, was ich an ihnen bewundernswert finde, was sie besonders gut können und wodurch sie mir mein Leben schöner machen, wird sie das freuen und stärken. Lob gibt einem die Kraft, mit dem Guten weiter zu machen!
Am besten gewöhnen wir uns an, konkret zu loben und uns für die vielen Kleinigkeiten, die wir einander tun und schenken zu bedanken. Das wird auch mich selbst anregen, anderen so oft wie möglich eine Freude zu machen. Dadurch kann die Welt für mich und meine Mitmenschen heller und schöner werden!
Ist dies alles nun von der Fastenzeit abhängig? Nein. Jesus lädt uns ein, an der Welt, wie er sie sich für uns wünscht, mitzubauen! Die Fastenzeit ist nur eine Einladung, es wieder bewusster zu tun, damit wir und andere erfüllt leben können!
Ich wünsche Euch noch eine bereichernde Fastenzeit!