Donald Trump, der Präsident, der den Deal zum Inhalt und zum Ziel seiner Politik gemacht hat, war wirkungsmächtig genug, den Begriff in unseren medialen Sprachgebrauch zu drücken. Es wird nun in der internationalen Diplomatie nicht mehr um Abkommen verhandelt oder um Vereinbarungen gerungen, sondern es werden Deals gemacht. Als ginge es darum, Autos zu verkaufen. „See your next Chevy-Dealer.“ Oder um Meals beim Hamburgerbrater, die auch gerne als Big Deal beworben werden. Willy Brandts Ostverträge? Wären heute „Deals“.
Ob mit Nordkoreas Schimmelreiter Kim Jong Un oder Chinas Kontrollfreak Xi Jinping: Trump stellt unablässig Deals in Aussicht oder macht Deals in alle Himmelsrichtungen. Zur Not auch mit dem Kongress in Washington oder mit irgendeinem anderen Zwerg in Europa. Aber längst nicht nur er dealt. In einer einzigen Zeitungsausgabe finden sich in diesen Tagen gleich mehrere Deals – und zwar nicht im Anzeigenteil. Ob der Brexit-Deal oder der Waffenruhen-Deal von Erdogan mit US-Vize Pence: Wo politisch gepokert wird, geht es um einen Deal. Was aber nicht heißt, dass Politik etwa ein schmutziges Geschäft ist. Ein Deal soll idealerweise ja beide Seiten glauben lassen, ein vorteilhaftes Ding gedreht zu haben. Für manche ist ein Deal dann ein guter Deal, wenn er ein Schnäppchen ist. Viel Gegenwert für möglichst wenig Einsatz. Sogar Tchibo macht jetzt in Deals – Reisedeals. Und Otto lockt mit einer Frequenz, die nicht mal Trump schafft – nämlich mit dem „Deal des Tages“.