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#1

Verantwortung für die Schöpfung übernehmen

in Gott und die Welt 18.01.2020 16:47
von Peterbacsi • Admin | 3.590 Beiträge

Ich erinnre in meinen Gedanken zum Sonntag daran: „Gott hat uns seine Schöpfung anvertraut.“ Aber wir Menschen kommen der Verantwortung nicht nach.
Verantwortung für die Schöpfung übernehmen


„Die Vornehmen schicken ihre Diener nach Wasser; sie kommen zu den Zisternen, aber sie finden kein Wasser, sie kommen zurück, ihre Gefäße leer. Sie sind traurig und betrübt und verhüllen ihre Häupter. Die Erde ist rissig, weil es nicht regnet auf das Land. Darum sind die Ackerleute traurig und verhüllen ihre Häupter. Ja, selbst die Bild entfernt (keine Rechte)Hirschkühe, die auf dem Felde werfen, verlassen die Jungen, denn es gibt nichts Grünes. Und die Wildesel stehen auf den Höhen und schnappen nach Luft wie Schakale; ihre Augen verschmachten, denn es gibt kein Futter.“ (Jeremia 14,3-6)
Da wird eine Not geschildert, die nicht nur direkt die Menschen aller Schichten betrifft, sondern auch die Geschöpfe, selbst die fürsorglichen Hirschkühe, selbst die abgehärteten Wildesel.
Diese Schilderung einer großen Dürre ist alt – vielleicht zweieinhalb tausend Jahre. Aber sie könnte auch aus unserer Zeit stammen. Die Erde erwärmt sich immer mehr, der Meeresspiegel steigt. Stürme, Unwetter und Flutkatastrophen nehmen selbst bei uns zu. In den ärmsten Ländern leiden Menschen unter extremer Dürre und Hitzeperioden, aber auch unter großen Überschwemmungen. Steigt der Meeresspiegel, gehen Länder buchstäblich unter. Andere - unvorstellbar große - Gebiete gehen gerade im Feuersturm unter.
Was habe ich damit zu tun? Gott hat uns seine Schöpfung anvertraut. Aber wir kommen unserer Verantwortung nicht nach. Der allergrößte Teil der globalen Treibhausgase, die seit Beginn der Industrialisierung ausgestoßen wurden, stammen aus den Industrienationen. Unser Wohlstand ist damit erwirtschaftet worden, und darum tragen wir Verantwortung. Jeder Einzelne von uns.
„Ach, Herr, wenn unsre Sünden uns verklagen, so hilf doch (wenigstens) um deines Namens willen! Denn unser Ungehorsam ist groß, womit wir wider dich gesündigt haben.“ (Jeremia 14,7)
Inzwischen werden – endlich – auch Menschen im wohlhabenden Mitteleuropa nervös, medienwirksam aufgeweckt und aufgeschreckt – nicht nur, aber auch – von der „Fridays for Future“-Bewegung vor allem der jüngeren Generation, die um ihre eigene und die Zukunft der Erde bangt.
Durch unser Verhalten können wir Einfluss nehmen. Das gibt es aber nicht zum Null-Tarif, und nur Worte allein helfen nicht. Es bedarf einer sehr grundsätzlichen Neuorientierung, nicht ein verlogenes, nur halbherziges Verhaltens.
Es könnte ein „Zu spät“ geben. Der Prophet Jeremia muss sich jedenfalls von Gott sagen lassen: „Du sollst nicht für das Wohl dieses Volkes bitten.“ (Jeremia 14,11)
Für den morgigen Sonntag ist dieser von mir skizzierte Predigttext ganz neu in die Predigtordnung der evangelischen Kirche aufgenommen worden. Er ist im höchsten Maße erschreckend, erschreckend aktuell, hoffentlich auch wachrüttelnd. Aber wie schaut es mit uns heute aus? Müssen wir nicht endlich wirklich aufwachen, um endlich das Vernünftige zu tun, die Bewahrung der Schöpfung in Verantwortung vor Gott und den Menschen ernst zu nehmen, umzukehren von dem Immer-mehr-haben-wollen - auf Kosten der Mitmenschen, auf Kosten der Zukunft von Gottes Schöpfung. Noch geht es mit halbwegs überschaubaren Selbstbeschränkungen – aber wie lange noch?
Immer noch stellen wir unsere eigenen, kurzfristigen Begierden ins Zentrum – und nicht Gottes Gebot.
Hoffentlich heißt es nicht in Bezug auf uns einmal:
„Und du sollst zu ihnen dies Wort sagen: Meine Augen fließen über von Tränen, unaufhörlich Tag und Nacht; denn die Jungfrau, die Tochter meines Volks, ist völlig zerschlagen und unheilbar verwundet.“ (Jeremia 14,17)


Liebe Grüße
Peter
zuletzt bearbeitet 18.01.2020 16:49 | nach oben springen



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