Garten: Fachberater erklärt, wie man einen Kompost anlegt
„Den natürlichen Kreislauf erhalten.“ Das ist für Bernd Brunner, Kreisgartenfachberater, das beste Argument, um einen Kompost anzulegen. Jetzt im Frühjahr fällt im Garten viel Grüngut an. Statt es auf dem Wertstoffhof zu entsorgen und danach Dünger zu kaufen, könne man diesen gleich selbst herstellen: Indem man die Gartenabfälle kompostiert. Ganz nebenbei förderten die Besitzer damit auch die Artenvielfalt.
„Das Geheimnis liegt in der Vielfalt“, sagt Brunner. Wenn das Kompostmaterial nur langsam verrottet, faulig riecht oder von Fliegen übersät ist, liege das daran, dass vom Einen zu viel und vom Anderen zu wenig auf dem Haufen liegt. Der Kompost dürfe weder zu nass noch zu trocken und müsse ausreichend durchlüftet sein. Aber beginnen wir von vorne: „Viele glauben, dass es schneller geht, wenn der Haufen kleiner ist. Das stimmt aber nicht. Ein gewisse Größe ist ganz wichtig.“ Brunner empfiehlt mindestens einen Quadratmeter Grundfläche und einen Meter an Höhe. Ein Behälter aus Holz- oder Metall-Latten sei am besten. Zudem soll der Kompost trocken stehen und vor Regen geschützt sein.
Luft muss rankommen
Zu viel Nässe verhindert die Zufuhr von Sauerstoff – und den brauchen die in Pflanzen- und Küchenabfällen lebenden Mikroorganismen, um sie in Komposterde zu verwandeln. Daher soll auch die unterste Schicht aus grobem Strukturmaterial wie Strauch- und Heckenschnitt oder Stroh bestehen. „Das Eigengewicht des Komposts wird immer höher.“ Wenn der Haufen absinkt, bestehe die Gefahr, dass keine Luft mehr rankommt. Danach kann man Schicht um Schicht auftürmen. Äste von Bäumen und Sträuchern sollen nicht zu groß sein und bei Bedarf gehäckselt werden. Ansonsten darf man Rasenschnitt und Küchenabfälle aufsetzen. Neben Gemüse und Obst sind das Tee, Kaffeesatz und -filter sowie Knüll- und Wischpapier in kleinen Mengen. Wichtig ist, die Materialien zu mischen. Auch Obst und Gemüse mit fauligen Stellen sei in Ordnung. Was einen Pelz aus Schimmel trägt, sollte nicht auf den Kompost. Gleiches gelte für gekochte Essensreste und Fleisch.
Eine Arbeit, die dann noch anfällt, ist das Umsetzen: Der Kompost soll ab und an durchgemischt werden. So sei gewährleistet, dass er gleichmäßig verrottet. Ist die Komposterde fertig, trage sie, eingerächt in den Boden, zu dessen Verbesserung bei. „Sie fügen dem Boden damit unglaublich viel Leben zu, sie füttern die Mikroorganismen.“ Das schaffe auch optimale Voraussetzungen für die Artenvielfalt.
Bild entfernt (keine Rechte)
Auf den Kompost können Küchenabfälle
und Rasenschnitt. Wichtig ist, das Material
zu mischen