Jetzt nach Ostern schwärmen sie wieder aus: die Gartenbesitzer, die Radler, die Wanderer und Bergsteiger. Nach den langen dunklen Tagen zieht es alle hinaus ins Freie. Das Wetter ist ja auch zu schön. Die Sonne scheint, es ist warm und trocken. Es ist sogar zu trocken. Schon jetzt, Ende April, fehlt in Deutschland das Wasser. Zwar haben wir immer noch mehr davon als viele Regionen dieser Erde, aber in den Wäldern sind schon die ersten Brände ausgebrochen. Die Berliner sind aufgerufen, die Straßenbäume zu gießen, und die Landwirte blicken sorgenvoll in den Himmel. Nach dem trockenen letzten Sommer und dem geringen Niederschlag im Winter haben die Böden keine Feuchtigkeitsreserven und die Saat leidet. Trockenzeiten gab es zwar immer schon, aber wir sind nicht daran gewöhnt und unsere heimische Natur auch nicht. Staubschwaden und aufgerissene Erde verbinden wir mit Afrika oder dem Wilden Westen, Europa. Ob wir uns an solche Bilder werden gewöhnen müssen, ob das jetzt der Klimawandel ist oder noch nicht und welche Maßnahmen ergriffen werden könnten, wird gerade heftig diskutiert. Sicher ist aber schon jetzt, dass wir neu lernen und erfahren werden, warum Wasser zu Recht ein Lebenselixier genannt wird. In weniger wasserreichen Gegenden wissen das die Menschen schon immer und auch die Bibel bewahrt dieses Wissen bis heute.
Es ist kein Zufall, dass im Garten Eden ein Strom entspringt, der mit seinen vier Armen den fruchtbaren Halbmond speist.
Ein Paradies ohne Wasser – völlig unvorstellbar. Und wenn Jesus sagt (Joh. 7, 37f): „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“, dann ist das ein Angebot und ein Versprechen, dessen Ausmaß wir uns im Wasserüberflussland bisher immer nur theoretisch ausgemalt haben. Es sieht allerdings ganz danach aus als hätten wir noch reichlich Gelegenheit zu begreifen, was diese Sätze bedeuten: Wasser ist Leben.
Und der Glaube ist das Wasser des Lebens.