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Er steigert die Kraft des Herzens

in Kräutergarten Innengebiet 09.06.2020 18:46
von Peterbacsi • Admin | 3.590 Beiträge

Der Weißdorn gehört zu unseren Urpflanzen und ist in der Naturheilkunde unentbehrlich
Zarte Schönheiten mit starker Wirkung – die Welt unserer heimischen Kräuter zu entdecken, ist eine spannende Sache. Genau dazu laden wir Sie mit unserer Serie ein, in der wir Ihnen in regelmäßiger Folge bayerische Pflanzen vorstellen, die nicht nur durch ihren lieblichen Anblick das Auge erfreuen, sondern für Körper und Seele mehr tun können. Brigitte Walde-Frankenberger ist unsere Autorin. Heute stellt sie den Weißdorn vor.
Bild entfernt (keine Rechte)

Der Weißdorn (Crataegus laevigata) gehört zu unseren Urpflanzen und ist schon seit Jahrtausenden in den verschiedensten Kulturen bekannt. Im Herbst schmückt sich der Weißdorn mit roten Beeren, die wegen ihres mehligen Inhalts im Volksmund Mehlfässchen genannt werden. Der Weißdorn gehört zur Familie der Rosengewächse und wächst in ganz Europa. Als Busch oder Baum kann er bis fünf Meter hoch werden. Wir finden ihn bevorzugt in Wildhecken, an sonnigen Hängen, in Laub- und Föhrenwäldern. Die kleinen Blüten sind weiß oder rosarot. Seine Zweige sind mit spitzen Dornen bewehrt. Für Heilzwecke werden Blüten, Blätter und Beeren verwendet.

Im Mai haben wir bereits Blüten und Blätter des Weißdorns ernten können. Dabei pflückten wir die Blätter einzeln mit der Hand. Die weißen oder rosa Blüten werden am besten vom Ast direkt in einen Behälter geschnitten. Blätter und Blüten werden im Schatten getrocknet und in einem gut verschließbaren Glasbehälter an einem dunklen Ort aufbewahrt. Zeit der Ernte der Beeren ist der Herbst. Nach den ersten Herbstfrösten sind die Beeren blutrot, weich und ausgereift.

Seine heilsame Wirkung auf Herz, Kreislauf und Nerven wird bereits im 14. Jahrhundert in alten Kräuterbüchern erwähnt. Doch erst Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckt man seine großen Heilkräfte für das Herz.

In der modernen naturheilkundlichen Medizin ist der Weißdorn heute ein unentbehrliches Herzmittel. Die Pflanze ist frei von Nebenwirkungen und nur bei längerer Anwendung wirksam. Weißdorn verbessert darüber hinaus die Durchblutung der Herzkranzgefäße, stabilisiert den Herzrhythmus und steigert die Kraft des Herzmuskels. Im Vordergrund der Heilung steht das Altersherz, das durch Weißdorn belebt, gestützt und gepflegt wird. Oder die Beschwerden von jüngeren Menschen, die ständig überfordert sind. Die vielen beginnenden Herzleiden, die noch nicht als Krankheit anzusprechen sind, können mit Weißdorn vorbeugend behandelt werden. Blüten und Blätter enthalten Flavonoide, organische Säuren, Amine, Catechine. Die Früchte Bioflavonoide, Pektin, Gerbstoffe, Anthocyane, Vitamin C, fettes Öl, Carotinoide und organische Säuren. Der Weißdorn ist auch bekannt dafür, Arteriosklerose vorzubeugen.

Wie aber lässt sich der Weißdorn nun eigentlich konkret anwenden? Wir füllen dafür ein Glas zur Hälfte mit Blüten und Blättern und übergießen die Mischung mit 40-prozentigem Weingeist. Dann wird das Ganze an einen warmen Ort gestellt. Nach etwa drei Wochen seihen wir die Flüssigkeit ab und füllen sie in eine Tropfflasche. Bei leichten Beschwerden können unbedenklich täglich mehrmals zehn bis 15 Herztropfen eingenomen werden. Ein Arzt sollte dennoch zurate gezogen werden.


Liebe Grüße
Peter
zuletzt bearbeitet 09.06.2020 18:47 | nach oben springen



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