Diesmal richtete sich der Terror nicht gegen Muslime oder Juden. In El Paso gerieten Latinos ins Visier eines weißen Rechtsextremisten. Der Anschlag sei eine Antwort auf die angebliche „Invasion“ hispanischer Zuwanderer aus dem Süden, heißt es in einem Manifest, das die Motive der Tat erklärt.
Die Wortwahl klingt bekannt. So hetzt auch Präsident Trump auf Kundgebungen. Mehr als einmal gebrauchte er den Begriff einer Invasion, der so falsch wie dumm ist. Tatsächlich haben Latinos schon in Texas gelebt, als dieses noch gar nicht zu den USA gehörte. Mit seiner Strategie, Flüchtlinge und Einwanderer zu entmenschlichen, trägt Trump zweifellos eine Mitverantwortung für das Erstarken weißer Rechtsextremisten in den USA.
Verwirrte Seelen wie die des Attentäters von El Paso lassen sich von solchen Worten inspirieren, verstehen sie als Handlungsanweisung. Präsident Trump erntet, was er gesät hat. Statt Gebete zu versprechen, sollte der Präsident lieber auf die Ausfälle gegen Latinos, Muslime und Schwarze verzichten. Und endlich etwas gegen die Waffengewalt unternehmen, die in den USA epidemische Ausmaße angenommen hat.