Wir befinden uns im Jahr 50 v. Christus. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.

Sie kennen diese Zeilen? Im Oktober 1959 erblickten Asterix und seine Freunde das Licht der Welt. 60 Jahre ist das her. Seither haben die Gallier unzählige Abenteuer auf der ganzen Welt erlebt. Behaupten müssen sie sich meistens gegen die Römer, die dem gallischen Dorf und seinen Bewohnern immer wieder gefährlich werden. Aber sie haben ja, Gott sei Dank, ihren Zaubertrank, der ihnen übermenschliche Kräfte verleiht. Eng wird es manchmal, wenn Asterix seine Zaubertrankflasche verliert, dann können die Römer ihn überwältigen. Letztendlich aber gewinnt er seine Flasche zurück und die Geschichte geht gut aus.

Auch heute noch blättere ich gerne und gedankenverloren in diesen Comics und fühle mich an meine Kindheit erinnert. Ich hätte gerne in diesem idyllischen Dorf gelebt, wo die Welt noch in Ordnung ist und alles seinen Platz hat. Jeder Mensch, glaube ich, braucht so ein „gallisches Dorf“, wo er sich geborgen fühlt und seine Kräfte wieder auftanken kann.

Das kann die Familie sein, eine Beziehung, ein Urlaub oder auch die sonntägliche Couch im eigenen Wohnzimmer. Und auch wir sind im Leben von „Römern“ umgeben, die uns von Zeit zu Zeit in Bedrängnis bringen wollen: Das können Krankheiten sein, Ängste um die berufliche Zukunft oder auch Verluste in der Familie. Da wäre so ein Zaubertrank gut, der mir übernatürliche Kräfte verleiht und ich allen Gefahren trotzen kann. Der Wochenspruch für die vor uns liegende Woche steht im 1. Johannesbrief: „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ Dieser Gedanke gefällt mir: Glaube als Zaubertrank! Ein Geschenk, das mich unheimlich stark machen kann, auch wenn ich äußerlich sehr schwach bin. So einen Zaubertrank wünsche ich uns allen.