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Zusammen isst man weniger allein

in Die evangelische und katholische Welt auch in Ungarn 25.01.2020 17:43
von Peterbacsi • Admin | 3.590 Beiträge

Zusammen isst man weniger allein
Ab dem 2. Februar wird in der „Vesperkirche Memmingen“ gemeinsam gespeist. Jeder ist willkommen. Warum die Aktion bereits im Vorfeld ganz unterschiedliche Menschen verbindet



Memmingen Es ist still in dem großen Saal der evangelischen Christuskirche in Memmingen. Die vielen schwarzen Stühle stehen leer – Seite an Seite, Reihe hinter Reihe. Sie sind mit dem Blick nach vorne gerichtet, auf den Altar und das große silberne Kreuz, das über allem zu schweben scheint. Es ist ebendieser stille Kirchensaal, den Manuela Walcher und ihr Team von der Diakonie Memmingen in einen Ort der Begegnung verwandeln wollen. In sieben Tagen soll es dort nach hausgemachten Rinderrouladen duften, der Geruch von frischgebrühtem Kaffee in der Luft liegen, Stimmen und Lachen durch den Raum schallen – und die schwarzen Stühle sollen mit ganz unterschiedlichen Menschen besetzt sein.



Fragt man Manuela Walcher eine Woche vor Beginn der Vesperkirche, was noch zu organisieren sei, sagt sie: „Vom Aschenbecher bis zum Kühlschrank alles“. Das Team steckt mittendrin in seiner Arbeit – ist zuversichtlich, dass alles klappen wird. „Das Wichtigste steht“, sagt Walcher. Ab Sonntag, 2. Februar, gibt es Tische, Stühle, Besteck und etwas zu essen. Die Christuskirche wird für zwei Wochen zur Vesperkirche. „Wir hoffen, dass dabei eine ganz besondere Atmosphäre entsteht.“ Es soll nicht nur gespeist, sondern auch geredet, gelacht und Gemeinschaft gelebt werden. Und dafür kann und soll jeder kommen – „egal von welchem Stand oder Gehalt.“ Es wird wortwörtlich für jeden Geschmack etwas dabei sein.

„Das Essen wird sehr lecker, so viel schon mal vorweg“, sagt Walcher. Angeboten wird eine Mahlzeit mit Fleisch und eine vegetarische. Schließlich soll für jeden etwas dabei sein – getreu dem Motto der Vesperkirche: „Jeder is(s)t hier richtig“. Die Resonanz sei bis jetzt sehr positiv gewesen. „Viele haben gesagt, dass sie kommen“, sagt Walcher. Auch Unternehmen in der Umgebung hätten zu Weihnachten Essensgutscheine für die Mittagspause verschenkt. „Es muss aber niemand bezahlen, der nicht kann.“ Geld spiele keine Rolle.

Trotzdem freue sich die erste Vesperkirche in Südbayern über Geld- und Lebensmittelspenden. Während der Planung hätten sich noch viele Dinge ergeben, die teuer sind. „Beispielsweise die Kisten, in die wir das Besteck packen“, sagt Manuela Walcher. Kisten für 1800 Gabeln und Messer: „Das sind zwei Paletten.“ Etwa 350 Helfer sind bei der Vesperkirche im Einsatz. Darunter die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk, die die Kirche ausräumen. Neben dem Essen wird es für alle Besucher Serviceangebote geben wie eine Nähstube, einen Friseur und eine Fotobox für Bewerbungsbilder.

„Das Tolle an dem Projekt ist, dass neue Kontakte entstehen“, sagt Walcher. Auch Kontakte zwischen der Gemeinde, Diakonie, Unternehmen, Vereinen und Ehrenamtlichen. Bereits jetzt läuft das Vorprogramm, mit dem fleißig Spenden für die Vesperkirche gesammelt werden. So findet unter anderem am Freitag, 31. Januar, um 22 Uhr im Kaminwerk Memmingen mit „Schüttel dein Speck“ eine Tanzparty statt. „Am Freitag, 7. Februar, ist etwas für Kinder geboten.“ Um 16.30 Uhr kommen Rodscha aus Kambodscha und Tom Palme in die Christuskirche. „Für jeden Musikgeschmack ist hier etwas dabei.“

Vesperkirche Vom 2. bis 16. Februar wird in der Christuskirche Memmingen, Schweitzerstraße 19, täglich von 11.30 bis 13.30 Uhr Essen ausgegeben. Ein Mittagessen kostet zwei Euro inklusive Getränk und Vesperpaket. Die Bezahlung basiert auf freiwilliger Basis. Von Stefanie Gronostay


Liebe Grüße
Peter
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