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#1

Corona

in Meinung und Dialog 17.04.2020 13:48
von Hedi • szabályos/Stammgast | 151 Beiträge

Seit vier Wochen habe ich nun meine Wohnung nicht mehr verlassen, weil ich zur Risikogruppe der Älteren gehöre und mein guter Sohn für mich alle Einkäufe und Besorgungen erledigte.

Aber nun ist die Zeit da, wo mir so sprichwörtlich die Decke auf den Kopf fällt. Das allein Leben ist eigentlich von mir gewünscht, aber mit den Möglichkeiten an Aktivitäten ausserhalb der Wohnung teilzunehmen. Nun ist meine Unterhaltung der Radio, der Fernseher, das Telefon und WhatsApp. Das ist alles nicht schlecht, ersetzt jedoch nicht den Kontakt zu Menschen. Bevor ich nun noch Depressionen bekomme schlug mein Sohn vor mit mir an die Wertach zu fahren um dort einen Spaziergang zu machen. Das war eine gute Idee, aber diese Idee hatten bei dem schönen Wetter viele. So suchten wir immer den gebührenden Abstand einzuhalten. Es war eine Abwechslung, die mein Sohn "mit Oma Gassi gehen" nannte.

Heute wollte ich mal wieder selbst einkaufen. Mein guter Sohn begleitete mich zu Lidl. Neben den Einkaufswagen standen die Desunfektions Flaschen, die jeder benutzen konnte. Auch wurde im Laden auf den nötigen Abstand geachtet. Mir gefiel es, in der Obst- und Gemüseabteilung wieder mal herumzustöbern und mir natürlich den schönsten Salat auszusuchen. Das dauerte dann ein wenig länger, als wenn ich nur ein Paket Nudeln aus dem Regal nehmen würde. Schon mekerte hinter mir eine Frau, weil diese wegen dem Abstand nicht an die Salatkiste konnte. Nanana, dachte ich aber sagte nichts. Ich bemerkte auch später noch in der Brotabteilung, wo man das gekaufte Brot auch mit der Maschine schneiden konnte, dass ungeduldig und mürrisch gewartet wurde.

Es haben vermutlich nicht mehr alle das anfängliche Verständnis für notwendige Einschränkungen, weil man es anders gewöhnt ist. Mit großem Entestzen hörte ich heute Mittag in den Nachrichten, dass Donald Trump als erstes die Restaurants und die Fitness Studios öffnen wird. Ich gebe zu, wenn dieser Mann sich mit Corona infizieren sollte, würde ich ihm keine gute Besserung wünschen. Ich denke dabei an die vielen Armen die voll dem Risiko ausgesetzt sind und erst zu spät zum Arzt gehen, weil sie keine Krankenversicherung haben.

Wenn man alles aufmerksam verfolgt, stellt an sich darauf ein, dass uns Corona noch lange im Griff haben wird. Ich glaube auch, dass viele umdenken werden müssen. Der Reiseboom wird für längere Zeit eingedämmt sein. Da kann man die heimische Umwelt mit dem Fahrrad erkunden und dabei entdecken wie schön es doch bei uns ist. Die Erde wird aufatmen, weil nun eine Ruhepause eintritt und wird sich von dem vielen Raubbau erholen können. Das wünsche ich mir, nicht nur für mich sondern für meine Enkel und Urenkel. Die Bewohner von Venedig werden aufatmen, weil keine Kreuzfahrschiffe mehr in ihren Kanälen sind und den Fischen Platz machen. Es wurde viel Raubbau zum Vergnügen von Wenigen betrieben.

Nun war ich wieder mal draußen, aber ich habe nicht viel versäumt. Dankbar nehme ich die Einkaufshilfe meines Sohnes an und ich erfreue mich im Hof an meinem schönen Blumengarten.

Eine gute Zeit und bleibt gesund wünscht Hedi

zuletzt bearbeitet 17.04.2020 13:52 | nach oben springen

#2

RE: Corona

in Meinung und Dialog 19.04.2020 14:11
von Gelöschtes Mitglied
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in Zeiten von Corona kann man froh sein, wenn man einen Garten hat. Es wird für uns auch jedes Jahr anstrengender die riesen Fläche sauber zu halten, das Gemüse vorzuziehen und raus zu pflanzen und das schleppen der Wasserkannen mit dem Gieswasser - aber so wie jetzt ist es doch ganz schön, dass man raus kann ohne Angst zu haben, dass man sich den Virus holen könnte. Es hat eben wie alles im Leben Vor-. und Nachteile.

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