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Schon Goethe schätzte diese Früchte

in Kräutergarten Innengebiet 17.11.2020 17:16
von Peterbacsi • Admin | 3.590 Beiträge

Die Feige zählt zu den ältesten Kulturpflanzen. Sie schmeckt und ist gesund
Beeindruckende Kraftquellen, wertvolle Schattenspender, imposante Schönheiten, unverzichtbarer Lebensraum für Tiere und Pflanzen – Bäume sind Wunderwerke, sie faszinieren viele Menschen. Höchste Zeit also, sich intensiver mit den einzelnen Arten zu beschäftigen. Autorin dieser Serie ist Brigitte Walde-Frankenberger. Dieses Mal dreht sich alles um die Feige.


Die Feige (Ficus carica), auch Bayernfeige, gehört zu den ältesten Anbaufrüchten der Menschheit und gedeiht in tropischen und subtropischen Ländern. Israelische Forscher haben 11 400 Jahre alte Feigen gefunden, die von bewusst angebauten Bäumen stammen. Ihre Heimat ist ursprünglich Vorderasien, also Länder wie Syrien, Irak, Libanon oder auch die Türkei. Sie wird aber auch im gesamten Mittelmeergebiet angebaut und hat sich in getrockneter Form zu einem bedeutenden Handelsprodukt entwickelt.

Während noch vor 20 Jahren Südtirol und Südfrankreich als die nördlichsten Regionen, in denen der Baum im Freien gedeiht, galten, finden wir die Feige heute auch im milden Klima in Süddeutschland von München, Augsburg bis Stuttgart und anderen Orten, wo sie an geschützten Stellen wächst. Die Feigenbäume fühlen sich an sonnigen Plätzen wohl. Mit ihren dunkelgrünen, großen Blättern geben sie jedem Garten ein südländisches Flair.
Bild entfernt (keine Rechte)
Schon Goethe schätzte die Früchte. Vor 200 Jahren berichtete der Dichterfürst von der Bayernfeige, einer robusten Feigensorte, die im milden Klima von München wächst: „Es begegnete mir eine Frau mit Feigen, welche mir als die ersten vortrefflich mundeten“, notierte der Vegetarier Goethe in seinem Reisetagebuch, als er in München auf dem Weg in den Süden Station machte.

Gartenbesitzer berichten, dass die Feigenfrüchte den Vögeln so gut schmecken, dass sie Kirschen dafür links liegen lassen. Ihre Reifezeit ist Ende Juni, Anfang Juli. Dann sind die Bäume brechend voll. Später dann im Oktober folgt eine zweite, bescheidenere Ernte.

Die Feige ist ein wertvolles Nahrungsmittel. Sie hat einen hohen Nährwert, ist kräftigend und stärkend. In der Antike war die Frucht ein Grundnahrungsmittel. Die Feige kann aber auch als Heilmittel betrachtet werden. Sie ist reich an Kalzium, Kalium, Eisen, Zink und Phosphor. An Vitamin A und B und an dem Enzym Ficin, das die Verdauungsorgane reinigt, verjüngend und schönheitsfördernd wirkt. Überdies verfügt die Feige über wertvolle Antioxydantien, die auch in der roten Traube enthalten sind und die vorbeugend gegen schlimme Krankheiten wirken.

In der Bibel soll der Baum 39 Mal erwähnt sein, der Apfel nur sechsmal. Über den Baum der Erkenntnis und die Vertreibung aus dem Paradies sagen manche Forscher, der Baum der Erkenntnis sei ein Feigenbaum und die verbotene Frucht sei die Feige gewesen – und nicht der Apfel. Auch griffen Adam und Eva, als sie sahen, dass sie nackt waren, bekanntlich zu Feigenblättern. Und nicht nur die beiden.

Zu ihrer Zeit fand auch Königin Victoria von England nackte Statuen „shocking“, also schockierend. Deshalb hing an den Statuen an einem Haken ein Feigenblatt, das man beim Näherkommen der königlichen Hoheit vom Haken nahm und vor der peinlichen Stelle anbrachte.

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Liebe Grüße
Peter
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