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So überstehen Kräuter den Winter

in Kräutergarten Innengebiet 25.11.2020 17:12
von Peterbacsi • Admin | 3.590 Beiträge

Beet & Blumen Thymian, Schnittlauch, Rosmarin machen viele Gerichte erst so richtig schmackhaft. Doch wie kann man sie über die kalte Jahreszeit retten? Eine Expertin gibt Tipps für Garten und Balkon

So mancher Fisch wird mit Rosmarin erst richtig lecker, Thymian gehört in viele mediterrane Gerichte und Petersilie passt beispielsweise zu Kartoffeln oder in die Suppe. Doch mit den kalten Temperaturen fragen sich viele Hobbygärtner: Wie kann ich meine Kräuter überwintern? Marianne Scheu-Helgert von der Bayerischen Gartenakademie gibt Tipps:

Thymian Auch wer im Gartenbeet einen winterharten Thymian hat, sollte ihn jetzt mit Zweigen schützen und – was allerdings für alle Kräuter im Beet gilt – mit einer etwa fünf Zentimeter hohen Laubschicht am Boden versorgen. Auch sollten arg ausladende Zweige nun abgeschnitten werden, da sie sonst bald auf dem Boden liegen und verschmutzen. Wer Thymian in einem großen Topf hat, sollte ihn nun mit Vlies oder Jute einpacken. „Denn das Gefährliche an Topfpflanzen im Winter ist, dass sie je nach Sonneneinstrahlung zum Teil immer wieder auftauen und zum Teil wieder einfrieren“, warnt die Expertin.


Thymian lässt sich aber auch einfach trocknen und so gerade über die Wintermonate hinweg zum Kochen verwenden: Dafür die Zweige beispielsweise auf Zeitungspapier auslegen und drei bis vier Tage liegen lassen. Sind die Zweige richtig dürr, lassen sich die Blättchen leicht abstreifen und in einem Glas aufbewahren. „Kräuter sollten am besten bei Temperaturen unter 40 Grad trocknen. Daher ist der Backofen nicht geeignet.“

Rosmarin Dieses wohlschmeckende, mediterrane Kraut lässt sich wie Thymian gut trocknen. Allerdings verträgt Rosmarin viel weniger Kälte, erklärt die Fachfrau: „Kälter als minus fünf, minus sechs Grad sollte es nicht sein.“ Auch ist Rosmarin empfindlich: „Im Keller ist es ihm oft zu warm. Am besten wäre ein heller Platz in der Garage zum Überwintern. Das Gießen aber im Winterquartier nicht vergessen.“ Wer einen Strauch im Beet hat, sollte ihn mit Zweigen einpacken. Auch beim Abschneiden sollten Hobbygärtner Vorsicht walten lassen: „Wer alles wild abschneidet, erfasst womöglich auch all die Triebe, die im Frühjahr tolle Blüten treiben.“

Schnittlauch Um Schnittlauch gut zu überwintern, hat Scheu-Helgert einen bewährten Tipp: Hobbygärtner, die im Beet einen Schnittlauch haben, sollten den kompletten Pflanzenballen vorsichtig mit einem Spaten ausheben. Größere Ballen kann man auch teilen. Anschließend in möglichst kleine Töpfe mit frischer Erde pflanzen. Die Schnittlauchhalme auf wenige Zentimeter kürzen und mit dem Topf zurück ins Beet setzen. Ein paar Wochen sollten sie dann im Beet bleiben „und Wintergefühle entwickeln“, sprich, sie müssen für mindestens drei Wochen eine Temperatur um null Grad erleben. Dann kann man die Töpfchen je nach Bedarf nacheinander wieder ausgraben, den Schnittlauch etwas angießen, an einen etwa 16 bis 18 Grad warmen, hellen Platz auf die Fensterbank stellen und nach etwa zehn bis zwölf Tagen sei Erntezeit.

Dill Dieses hoch wachsende Kraut ist einjährig und stirbt im Winter ab. Wenn es im Gartenbeet stehen bleibt, samt es in der Regel aber im nächsten Jahr neu aus.

Basilikum Das beliebte Kraut aus sonnigen Gefilden stelle sein Wachstum bei Kälte und wenig Licht einfach ein, erklärt die Fachfrau. Mühen, es zu überwintern, würde sie nicht investieren. Es sei denn, man ist stolzer Besitzer von Strauchbasilikum, dann habe man eine Chance. Scheu-Helgert plädiert dafür, Basilikum einfach im nächsten Jahr neu anzusäen.

Petersilie Dieses würzige Küchenkraut ist zweijährig und friert bei Frost oberirdisch ab. Daher sollte Petersilie so schnell wie möglich mit einem Vlies geschützt werden, „dann lässt es sich noch etliche Wochen nutzen“. Getrocknet verliert es sein Aroma. „Petersilie lässt sich aber wunderbar einfrieren“, betont Scheu-Helgert. Dafür die saftig grünen Blätter einfach waschen, fein schneiden und in einem Eiswürfelbehältnis in die einzelnen Portionsvertiefungen dick auf den Boden drücken, Wasser aufgießen und ab ins Eisfach. Die einzelnen Petersilienwürfel lassen sich dann gut portioniert verwenden „und schmecken wie frisch“.

Salbei Dieses gesunde Kraut würde die Gartenbauingenieurin im Garten lassen, „Salbei hält auch Frost aus“, ein Anhäufeln mit Laub und bei strengen Wintern ein Schutz aus Reisig sichere das Überwintern.

Minze Hier muss unterschieden werden, welche Sorte man sein Eigen nennt: Die Marokkanische Minze oder die Zitronenminze beispielsweise überstehen den Winter im Beet in der Regel gut ohne besondere Schutzvorkehrungen, „nur die oberirdischen Teile sterben ab“. Wird Minze im Topf gehalten, sollte dieser mit einem Vlies oder Jute umgeben werden und nach Möglichkeit an die Südwand gestellt werden. Minze, aber auch Oregano würde die Fachfrau aber auch trocknen.

Zimmerknoblauch Eine besondere Liebe hegt Scheu-Helgert zu Thulbaghia violacea, dem Zimmerknoblauch, der hübsche, duftende, lilafarbene Blüten hat und aus dessen Blättern man „die beste Kräuterbutter der Welt“ gewinnt. Winterhart ist er allerdings nicht. „Das heißt, er muss jetzt in einen frostfreien, möglichst kühlen Raum gestellt werden, Licht braucht er nicht.“

Lampe Zum Schluss noch ein Tipp: Wer seine Kräuter gerne im Winter auf der Fensterbank genießen will, dem rät die Fachfrau zum Erwerb einer besonderen Pflanzenlampe. Denn Kräutern fehlt im Winter vor allem Licht. Mit einer künstlichen Lichtquelle ließe sich sogar Basilikum und Petersilie im Topf im Haus überwintern.

Tipps Weitere Infos der Bayerischen Gartenakademie online: www.lwg.bayern.de. Das Gartentelefon ist unter 0931/ 9801147 Montag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr erreichbar. Fragen auch per Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de
Bild entfernt (keine Rechte)
Wer im Garten einen winterharten Thymian hat, sollte ihn dennoch mit Zweigen abdecken,
um ihn zu schützen. Symbolfoto: Andrea Warnecke,

Von Daniela Hungbaur
dpa

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Peter
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