Wer ein Fest ausrichtet, weiß, wie viele Dinge dabei zu berücksichtigen sind. Von der Gästeliste über die Auswahl der Location, vom Menü bis hin zur musikalischen Gestaltung muss alles passen. Alle Energie richtet sich auf das Gelingen des Ereignisses.
Wenn dann wirklich alles klappt, Gastgeber und Gäste zufrieden sind, vielleicht sogar das Wetter mitspielt, ist das Glück vollkommen. Die Mühe hat sich gelohnt.
Am Tag danach wird meistens noch aufgeräumt. Und dann?
Im besten Fall hat sich das Ereignis im Gedächtnis mit vielen positiven Bildern verankert, die jederzeit abrufbar sind. Vielleicht bleibt der Tag aber auch nur einer unter vielen, die man schnell wieder vergisst.
Wie ist das mit dem Osterfest? Die Auferstehung Christi markiert einen Meilenstein der Menschheitsgeschichte, stellt alles bisher Dagewesene auf den Kopf. Was bleibt, wenn das Fest vorüber, die Liturgie gefeiert ist? Bleibt mir mehr als ein diffuses Wohlgefühl, die Erinnerung an ein nettes Zusammensein mit der Familie?
Ostern stellt alle Weichen auf Start. Jetzt sollte es losgehen. Ostern ist eine Auftaktveranstaltung, eine Aufforderung, das Leben im Sinne Jesu Christi zu feiern. Raus aus alten Ängsten, alten Gewohnheiten, Handlungsstrategien und Denkweisen.
Das Fest der Auferstehung geht weiter in mir. Ich soll es nach und nach, wie die verunsicherten Jünger, begreifen. Im Bedenken, im Nachspüren und Handeln eröffnen sich mir schrittweise die Aspekte des österlichen Geschehens. Lebenslang und immer wieder neu. In jedem Scheitern, allem Zerbrochenen und in jedem Sterben finde ich dieses Aufleuchten wieder. Diese Zusage „Der Tod hat nicht das letzte Wort“.
Damit wird der Kummer und Schmerz dieser Welt nicht aufgehoben, aber mir wird ein Horizont zum Weiterdenken, zum darüber hinaus leben eröffnet.
Wenn das kein Grund zum Feiern ist!