Was Mut macht.
„Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde“. Du bist egoistisch und kindisch! Dieses Urteil klingt in mir nach. Es sind richtende Worte, die mich treffen. Und es fällt mir schwer, mit diesem Urteil über mich umzugehen. Bin ich das wirklich? Ich denke, dass ich nicht allein bin mit dieser Erfahrung. Da spricht jemand ein Urteil über mich und es ist vernichtend, ob nun gerechtfertigt oder nicht. Es hat zur Folge, dass ich mich zumindest innerlich verteidigen muss, dass ich Argumente finde, warum ich…. Und dann lese ich diese Worte in der Bibel. Er ist nicht gesandt, um zu richten. Gott hat gar kein Interessedaran, mich zu richten, ein Urteil über mich zu fällen, mich in die Verteidigungshaltung zu bringen. Eigentlich müsste ich das wissen, aber weiß ich es? Erwarte ich nicht von Gott genauso ein Urteil? Das Urteil: „Du bist schuldig!“ oder zumindest: „Du bist nicht genug … – einfühlsam, helfend, mitmenschlich, liebevoll – was auch immer“. Er ist nicht gesandt worden, um zu richten, sondern um zu retten. Im Vers davor heißt es: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab … Gott handelt aus Liebe. Die Liebe hebt nicht auf, dass es ein Urteil geben könnte, aber es wird nicht
ausgesprochen. Jede Rechtfertigung wird überflüssig. Was würde sie mir auch nützen? Das Licht der göttlichen Wahrheit würde mich so oder so überführen. Ich werde aber gar nicht erichtet, sondern gerettet. Und eigentlich fühle ich mich schon allein dadurch gerettet, dass ich nicht beurteilt und gerichtet werde. Dass ich nicht darauf reduziert werde, was ich alles nicht gut gemacht habe, sondern dass ich geliebt bin. Das macht mich frei und macht mir Mut so zu sein, wie ich bin.