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So gut sind Hausmittel zum Putzen

in Ich sag mal so... 09.07.2019 16:35
von Peterbacsi • Admin | 3.590 Beiträge

Haushalt Wer Reinigungsmittel nicht kaufen will, greift gern zu Essig, Soda, Kernseife, Natron oder Zitronensäure. Das funktioniert, aber die Stoffe eignen sich nicht für alles

Berlin Sie sollen Kalk und hartnäckigen Schmutz schnell lösen, Oberflächen glänzen lassen und Wäsche blütenweiß machen: Wasch- und Putzmittel kommen oftmals mit vollmundigen Werbeversprechen daher. „Reinigungsmittel sind hochoptimiert auf Bequemlichkeit: einfach aufsprühen, einwirken lassen, wegwischen. Da muss man noch nicht mal mehr ein bisschen rubbeln“, sagt Rolf Buschmann, Referent beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).

Die Liste mit Inhaltsstoffen ist bei manchen Produkten entsprechend lang. Viele davon seien jedoch notwendig, meint der Umwelt-Experte. Insbesondere vorportionierte Mittel – zum Beispiel Spülmaschinentabs – seien oft zu hoch dosiert. „Manche Inhaltsstoffe können Hautreizungen, Allergien und Unverträglichkeiten auslösen und schädlich für die Umwelt sein.“

Alte Hausmittel klingen da nach einer verlockenden Alternative – und irgendwie vertraut. Essig, Natron und Zitronensäure nutzt man sogar als Lebensmittel, sie wecken daher leicht den Eindruck einer ungefährlichen Alternative. Doch der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel warnt: Manche Stoffe kommen zwar auch in der Natur vor. Sie werden für den Einsatz in Reinigungsmitteln jedoch meist aus anderen Stoffen hergestellt. Und: Reinigungsmittel unterliegen dem Chemikalienrecht und müssen unter Umständen mit Warn- und Sicherheitshinweisen für die Anwendung gekennzeichnet sein. Wer im Handel zu den reinen Stoffen greift, erhält diese Informationen unter Umständen nicht – und unterschätzt womöglich die Risiken der Anwendung. Was die gängigen Hausmittel können und was nicht:

1Essig

Das geht Ebenso kommt es auf die Dosierung und das Einsatzfeld an – ob die Alternative wirklich gut ist oder gar Schäden bewirkt. Ein Beispiel dafür ist Essig. „Speiseessig sollte am besten in der Küche bleiben“, rät Laura Gross von der Verbraucher Initiative. Eine Mischung mit Wasser desinfiziert die Innenflächen des Kühlschranks nach dem Saubermachen, um Bakterien und Keime zu vermeiden.

Lieber nicht Für die Toilette sollte man hingegen auf einen starken Essigreiniger setzen, der sei sogar noch besser als Mittel mit Zitronensäure. „Aber mit Salatessig oder Essigessenz kommt man da nicht sinnvoll weiter. Sie haften nicht und bis man etwas sauber bekommen hat, sind die Schleimhäute ernsthaft gereizt“, sagt Gross. Als Weichspüler eignet sich Essig auch nicht. „Wäsche wird in der Waschtrommel kratzig und hart, weil die Fasern beim Waschen aufgeraut werden und sich gegeneinander verhaken. Daran kann Essig auch nichts ändern“, erklärt die Expertin. „Dafür greift er aber empfindliche Fasern und auch Metall- und Kunststoffteile in der Waschmaschine an“, sagt die Expertin. Auch bei Kalkablagerungen in Wasserkochern und an Armaturen empfiehlt Gross, lieber auf Zitronensäure zu setzen. Sie sei „hier tatsächlich ein gutes, schonendes und lebensmittelverträgliches Mittel“. Dagegen sei küchenübliches Zitronensaftkonzentrat meist nicht stark genug.

2Natron

Vorsicht Ebenfalls abwägen muss man den Einsatzort von Natron (Natriumhydrogencarbonat, NaHCO3). Es gilt als klassischer Fettlöser. Da es ein Bestandteil von Backpulver ist, wird die Backzutat auch gerne als Reinigungsmittel empfohlen. Doch aus Sicht des IKW bewirken die darin enthaltenen Trennmittel Mehl oder Stärke genau das Gegenteil: Die Säuren heben die reinigende Wirkung auf. Außerdem können die Bestandteile sogar Schäden vergrößern – etwa an verschimmelten Fliesenfugen, für deren Reinigung Backmittel als Hausmittel gilt. Sie sehen nach der Reinigung mit Backpulver zwar kurzzeitig heller aus. Da das Mehl den Schimmelpilzen aber Nahrung gibt, vermehren sich diese rascher – und Fugen werden wieder schwarz.

3Soda

Da hilft’s Natriumcarbonat (Na 2CO3) ist eine weitere Empfehlung – mit ihm lässt sich eine fettlösende Lauge herstellen. „Soda hilft, stark Angebranntes aus Töpfen oder Formen zu lösen, und ist ein durchaus gutes Mittel gegen Vergrauungen und Gilb“, erklärt Gross. Die Anwendung beansprucht aber etwas Zeit: Sowohl Wäsche als auch Geschirr müssen darin einweichen, die Textilien sogar über mehrere Stunden. Und für Wolle oder Seide ist diese Methode nicht geeignet.

4 Kernseife

Das geht Sie gilt als Allzweckmittel. „Kernseife ist die Mutter aller festen Seifen – und das Vorbild für Waschstücke. Sie kann nur eine Sache, die aber richtig gut: Fette lösen und Schmutzteilchen im Schaum halten“, erläutert Gross. Aus ihrer Sicht ist Kernseife aber vielseitig einsetzbar: im Wischwasser, zur Vorbehandlung von Flecken in der Wäsche, zur Reinigung fettiger Oberflächen in der Küche, zum Händewaschen und bedingt auch zur Körperpflege, weil sie keine Farbstoffe, Konservierungsstoffe und Parfümstoffe enthält.

Vorsicht „Kernseife ist nicht unbedingt schonend, da sie die Haut stark entfettet“, betont Gross. „Sie wirkt zudem auf den Schleimhäuten stark reizend.“ Wer die Umwelt schützen will, sollte deshalb lieber Seife ohne Palmöl nutzen – also zu Produkten ohne den Inhaltsstoff Sodium Palmitate greifen.


Liebe Grüße
Peter
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