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Zeit, an den Frühling zu denken

in Kräutergarten Innengebiet 04.02.2021 16:34
von Peterbacsi • Admin | 3.590 Beiträge

Beet & Blumen Hobbygärtner können an schnee- und frostfreien Tagen schon etwas tun. Und eine Expertin erklärt, was bei der Pflege von Primeln und Cinerarien zu beachten ist


Tief verschneite Gärten, vom Frost verzauberte Gräser, in Eis gefangene Pflanzen – der Winter versteht es, die Natur von einer ganz eigenen, faszinierenden Schönheit zu zeigen. Wohl dem, der im Herbst nicht alles abgeschnitten hat. Doch jetzt, Anfang Februar, und gerade in einer vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie eher bedrückenden Zeit sehnen sich viele nach Grün, nach Farben, Blüten, Düften. Für alle, die den Frühling schon herbeisehnen, hat Marianne Scheu-Helgert von der Bayerischen Gartenakademie ein paar Tipps:


Sträucher schneiden An schnee- und frostfreien Tagen können, wie die Gartenbauingenieurin erklärt, Beerensträucher, aber auch frostunempfindliche Obstbäume geschnitten werden. Beispielsweise erhalte man gerade Roten Johannisbeeren durch einen jährlichen Schnitt „das ewige Leben“. „Doch bitte nicht unstrukturiert ein wenig an den Sträuchern herumschnippeln“, sagt die Expertin, „das bringt nämlich gar nichts.“ Vielmehr sollten ganz klar nur etwa drei junge, in 2020 gewachsene, gesund aussehende und nicht allzu verzweigte Ruten stehen bleiben, zwei, drei der ältesten, dicken Stängel aber dicht am Boden abgeschnitten werden. Stehen bleiben auch die in 2019 und 2018 gewachsenen Triebe. „Ganz besonders wichtig ist der jährliche Schnitt der alten Ruten bei den Schwarzen Johannisbeeren.“ Auch bei den Stachelbeeren gelte es, so vorzugehen. Schwieriger ist es bei Himbeeren. Hier sollte der Besitzer wissen, ob er Sommer- oder Herbsthimbeeren gekauft hat. „Ich rate ja generell eher zu Herbsthimbeeren und bei ihnen können jetzt radikal alle Ruten ein paar Zentimeter über dem Boden abgeschnitten werden. Denn Herbsthimbeeren tragen am einjährigen Holz ihre Früchte.“ Bei den Sommerhimbeeren gelte es, die gut entwickelten Ruten aus dem Vorjahr stehen zu lassen, da an ihnen die Früchte wachsen. Brombeeren würde die Fachfrau jetzt noch nicht, sondern erst im April schneiden.

Pflanzen Ist der Boden offen, also nicht gefroren, können nach Einschätzung von Scheu-Helgert jetzt schon frostunempfindliche Bäume, Sträucher, aber auch Stauden gepflanzt werden. Der richtige Mix an Sträuchern erfreut nicht nur den Hobbygärtner, sondern auch die Insekten. Daher sollte bei der Wahl der Sträucher verstärkt zu blühenden und fruchtenden gegriffen werden. Die Kornelkirsche, auch Dirlitze genannt, ist also beispielsweise als herrlicher Frühjahrsblüher vor diesem Hintergrund der Forsythie vorzuziehen. „Und es sollte immer mitbedacht werden, dass ganzjährig immer etwas blüht“, sagt Scheu-Helgert. Auch beim Blumenkauf können Vogel- und Insektenfreunde viel tun, wenn sie nicht zu den voll gefüllten Sorten greifen.

Gartenkosmetik Auf keinen Fall sollten Hobbygärtner jetzt schon alle verwelkten oder abgestorbenen Stauden und Gräser abschneiden. Auch für das Entfernen der Laubschicht etwa im Staudenbeet ist es jetzt noch zu früh, weil die Pflanzen noch immer vor Frost und Schnee geschützt werden müssen. „Jetzt sollte wirklich nur ein wenig Gartenkosmetik gemacht werden“, sagt die Fachfrau, also nur etwas abschneiden, was wirklich komplett abgeknickt ist und gewaltig das Auge stört. „Denn überall in den Pflanzen und auch im Laub überwintern Insekten, die oft auf den ersten Blick gar nicht gesehen werden, aber jetzt in der Kälte gar nicht so mobil sind, dass sie sich bei einem Schnitt bewegen, also retten können.“

Rasen betreten verboten Gerade wer einen lehmigen Untergrund hat und dessen Rasen jetzt im Winter matschig ist, sollte ihn nicht betreten, sagt Scheu-Helgert: „Wenn jetzt oft über den Rasen marschiert wird, entstehen schwere Schäden in der Bodenstruktur, die erst im Sommer sichtbar werden.“

Frühlingsboten Man kann ja oft gar nicht widerstehen, wenn die ersten bunten Primeln angeboten werden. Gerade beim Kauf von Primeln rät die Fachfrau zu einem Blick auf die Topfunterseite: „Spitzeln weiße Würzelchen heraus, ist das ein gutes Zeichen.“ Auch die Stelle, an der die Blätter wachsen, sollte kurz geprüft werden, ob sich nicht Schimmel gebildet hat. Und die Blätter sollten saftig grün und unbeschädigt sein. So hübsch die Frühlingsboten sich auch im Töpfchen in der Wohnung machen, wohler fühlen sie sich im frostfreien Freien. Im Innern sollten sie zumindest einen kühlen, hellen Standort haben, und was sie gar nicht mögen, ist Staunässe: Auch das Wasser im Untersetzer müsse nach zehn Minuten ausgegossen werden. Scheu-Helgert rät dazu, sie am besten in eine Schale mit etwas Erde vor die Haustüre oder auf den Balkon zu stellen. Bei Minusgraden müssten sie allerdings reingeholt werden. Droht kein Frost mehr, kann man die verblühten Primeln wunderbar ins Staudenbeet pflanzen, schließlich sind sie mehrjährig.

Jetzt ab Februar blühen übrigens auch schon Cinerarien in ihrer ganzen fröhlichen Farbenvielfalt: An einem kühlen, hellen Standort gedeiht die Pflanze, die auch Aschenblume genannt wird, mit ihren margaritenähnlichen Blüten prächtig. Ist es zu warm, schwächeln diese einjährigen Pflanzen allerdings schnell und sind dann eine leichte Beute für Läuse. Auch Staunässe muss vermieden werden. Droht kein Frost, machen sich Cinerarien auch auf dem Balkon schön.

Tipps Weitere Infos der Bayerischen Gartenakademie online unter: www.lwg.bayern.de. Das Gartentelefon ist unter 0931/9801147 Montag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr erreichbar. Fragen auch per Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de Von Daniela Hungbaur


Liebe Grüße
Peter
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