Protestanten wollen Flüchtlinge retten
Berlin Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will ein Schiff zur Seenotrettung von Flüchtlingen ins Mittelmeer schicken. Nach gründlicher Prüfung habe der Rat der EKD beschlossen, eine entsprechende Resolution des Kirchentages umzusetzen, sagte der Ratsvorsitzende und bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm: „Es ist mehr als Symbolik, es geht um exemplarisches Handeln. Es werden ganz konkret Menschen gerettet.“
Der Rat wisse, dass es auch in der Kirche Menschen gebe, die eine solche Aktion kritisch sehen. Die Entscheidung sei aber in der Kirchenkonferenz und im Rat der EKD „in großer Einmütigkeit getroffen“ worden. Bedford-Strohm zufolge wird die EKD das Rettungsschiff nicht selbst kaufen und betreiben. Dies solle über einen Trägerverein „in einem breiten gesellschaftlichen Bündnis“ geschehen. Es werde Monate dauern, bis das Schiff gekauft und umgebaut ist. Die EKD werde auch bei der katholischen Kirche darum werben, sich zu engagieren. Bedford-Strohm forderte, die Kriminalisierung von Seenotrettern zu beenden. (dpa)