Egal, welcher Schöpfungsgeschichte man zugeneigt ist, Mensch und Säugetier sind durchaus miteinander verwandt. Folgt man der Schrift, haben wir zumindest alle den gleichen Schöpfer. Folgt man Charles Darwin und der daraus entstandenen Evolutionslehre, teilen wir mehr oder weniger viele Gene. Dass wir irgendwie verwandt sind, ist ja auch augenscheinlich. Warum haben wir sonst etwa zwei Ohren, zwei Nasenlöcher, ein Rückenmark – und pflanzen uns auch recht ähnlich fort?
Insofern ist es nicht verwunderlich, wenn angelsächsische Wissenschaftler jetzt herausgefunden haben wollen, dass auch Kühe in die Pubertät kommen. Und dann mit Stimmungsschwankungen und Launenhaftigkeit zu kämpfen haben.
Tatsächlich werden manche Rindstiere den Forschern zufolge mit Einsetzen des Hormonwirbels auf einmal schüchtern. Andere wiederum hüpfen wild herum, sind plötzlich frech, verwegen. Man könnte fast sagen: flegelhaft. Na ja, auch beim Menschen spricht man in Bezug auf die Pubertät bekanntlich von Flegeljahren.
Die Flegelei der Gattung Homo sapiens bedarf übrigens ganz sicher ebenfalls permanenter wissenschaftlicher Begleitung. Beim Menschen tritt sie zum einen immer früher ein. Im 19. Jahrhundert bekamen Mädchen ihre erste Regel je nach Quelle im Schnitt zwischen dem 15. und dem 17. Lebensjahr, heute mit circa zwölf. Zum anderen hat man aber das Gefühl, dass die Pubertät heute bei so manchem viel länger anhält. Selbst über 50-jährige Pubertierende werden immer wieder gesichtet. Die wild herumhüpfen. Gerne Männer. Wie man sieht, ist nicht nur bei Kühen Pubertätsforschung vonnöten.