Meist unerkannt wächst er im Dickicht der Wälder und im Gestrüpp wilder Schlehen und Brombeeren: der Wild- oder Holzapfel – Urapfel und Ahnherr aller kultivierten Apfelsorten. Der Baum ist klein und buschähnlich. Seine dornigen Zweige tragen im Herbst wunderschöne kleine gelbliche Früchte, die wegen ihres herben Geschmacks nur gekocht genießbar sind. Botanisch ist der Apfel ein Rosengewächs. Er birgt in sich alle lebensnotwendigen Vitamine und Nährstoffe und ist berühmt für seine Heilkraft. Dabei liegt der besondere Wert in der Säure des Apfels, die vor allem die Leber- und Gallentätigkeit und die Verdauung günstig beeinflusst. Zu finden ist der Wildapfel in Laubmischwäldern, an den Lechauen und Waldrändern. Er liebt fette und feuchte Böden. Die Blüten des Baums können im April, die Früchte in den Monaten Oktober bis Dezember gesammelt werden.
Keltische Sagen erzählen von wunderschönen Bäumen, die goldene Lebensäpfel tragen und die der Held der Geschichte unter Lebensgefahr erringen muss. Von der Zauberkraft des Apfelbaums waren auch unsere Vorfahren überzeugt: Bei Fieber, Gicht, Schwindsucht und allerlei Gebrechen traten sie vor den Apfelbaum und klagten dem Baumgeist ihr Leid. Geschah dies gar in der Osternacht vor Sonnenaufgang oder bei abnehmendem Mond, so war der Kranke in Kürze wieder geheilt.
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Der Apfel ist Stoffwechsel- und verdauungsfördernd. Er regelt die Darmtätigkeit und wirkt entgiftend. Apfelkuren sind bei Herz- und Gefäßerkrankungen, bei Erkrankungen der Niere und bei hohem Cholesterinspiegel besonders hilfreich. Durch seinen Gehalt an Eisen, Phosphor und Arsen ist der Apfel bei geistiger Abgespanntheit von besonderem Nutzen. Forschungen haben ergeben, dass in apfelreichen Landstrichen, in denen viele Äpfel gegessen und viel Most getrunken wird, die Menschen ein hohes Alter erreichen. Nicht umsonst heißt ein Sprichwort: „Ein Apfel am Tag ersetzt den Arzt.“